Hans-Joachim Leisten
Wie alle anderen auch
Baptistengemeinden im Dritten Reich im Spiegel ihrer Festschriften.
Mit einem Anhang von Roland Fleischer
(FBTh
Bd.16)
Festschriften sind Illustrationen des Gemeindelebens zu Anlässen
wie Jubiläen, Kirchenbauten, Chorfesten. Deshalb ist die Stimmung
froh bis überschwänglich. Für Hintergründiges bleibt
wenig Raum. Baptisten im „Dritten Reich“ sind jedoch des Nachdenkens
wert. Nur ein Teil der untersuchten Gemeinden hat sich an diese Zeit erinnert.
Festschriften sind Kunstprodukte. Sie stellen keine Geschichtsschreibung
dar, sondern bilden den literarische Rahmen des Geschichtsverständnisses
ihrer Gemeinde.
Für Gemeinden, die sich erinnern, bedeutet diese Form der Rezeption die Pflicht zur „Aufarbeitung“. Dieses gut gemeinte Schlagwort beschreibt in Wirklichkeit einen Prozess, an dessen Anfang das Sich–Erinnern steht. Erst dann kommen Einsicht, Reue und Vergebung zum Tragen. Darauf kann Zielkorrektur und Zielbestimmung im Leben des Einzelnen und der Gemeinde aufbauen.
Die vorliegende Untersuchung offenbart im Rückblick eine erschreckend eng geführte Theologie mit der Kernkompetenz von Mission und Taufen. Die ethische Verantwortung gipfelt in der Pflicht, der Obrigkeit untertan zu sein (Röm. 13).
Die untersuchte Nachkriegszeit scheint dieses Verhalten weitgehend fortzuschreiben.
194 Seiten
Preis: EUR 20,00
ISBN 978-3-86682-137-8
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